Nestlé und Nahrungssicherheit – eine industrielle Perspektive



Dienstag, 14. Oktober 2014

Autor

Pia Schneider

Nahrungssicherheit und Nestlé in einem Atemzug zu nennen, mag auf den ersten Blick irritieren: Der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt und gleichzeitig das grösste Industrieunternehmen der Schweiz verfolgt ganz klar ökonomische, profitorientierte Interessen. Was können wir von Grossunternehmen wie Nestlé in Bezug auf Nahrungssicherheit erwarten?

Duncan Pollard, Head of Engagement Sustainability bei Nestlé, versucht in seinem Referat darzulegen, inwiefern Nestlé mit der Thematik Nahrungssicherheit konfrontiert wird, und wie Nestlé auf die Herausforderungen der Nahrungsmittelindustrie reagiert. Er verdeutlicht, dass Nestlés Fokus auf dem Konsumenten liegt, genauer; auf der Herstellung von Nahrungsmitteln, die den Konsumenten befriedigen, und nicht darauf, der angestrebten Nahrungssicherheit näherzukommen.

Nestlé arbeitet jedoch mit Kleinbauern aus den vom Klimawandel am stärksten bedrohten Regionen zusammen, und ist ebenfalls interessiert daran, dass deren Ernte weiterhin ausreicht, um die Konsumenten der Endprodukte zu befriedigen. Unter anderem engagiert sich Nestlé in Projekten, die Kleinbauern mit entscheidendem Wissen über Saatgut, produktive Landwirtschaft und lebenswichtige Nährstoffe ausrüsten.

Das Unternehmen leistet also beispielsweise durch die Unterstützung der Produktion von qualitativ hochwertigem Kaffee durch Kleinbauern ebenfalls einen Beitrag zur Nahrungssicherheit. Nestlé kann auf allen Stufen der Wertschöpfungskette ihrer Nahrungsmittel Einfluss nehmen, und solange dies mit ihren ökonomischen Zielen vereinbar ist, wird das auch getan werden. Mehr als das kann man offenbar, beschönigenden Begriffen wie Corporate Social Responsibility zum Trotz , nicht erwarten, das Gegenteil ist oftmals der Fall: Besonders im Bereich Umweltbelastung und rücksichtlosem Umgang mit natürlichen Ressourcen ist die Masse an Kritik; mit welcher sich Nestlé konfrontiert sieht, berechtigt.

Die Grösse und somit der Einfluss des Unternehmens ist immens – und die Folgen, die das Handeln von Nestlé haben kann ebenfalls. Nestlé als einer der wenigen Grosskonzerne, die die Nahrungsmittelindustrie beherrschen, muss unter öffentlicher Beobachtung stehen und Kritik ausgesetzt werden, wie dies in der Vergangenheit oft der Fall war – man denke an den Kitkat-Skandal etc. Wie die jüngsten Vorkommnisse zeigten, reagierte Nestlé in den meisten Fällen, um einen (grösseren) Reputationsverlust zu verhindern. Einflussreiche Stakeholder – NGO’s wie Greenpeace bspw. – sind nötig, um weitere derartige Vergehen zu verhindern.

Pia Schneider

Pia Schneider, 20 Jahre alt, in Grüt (Gossau ZH) wohnhaft, im 5. Semester Studentin der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (Hauptfach), sowie Betriebswirtschaftslehre (Nebenfach) an der Universität Zürich. Seit April 2014 Mitglied der Schweizerischen Studienstiftung. (War bereits im vorigen Jahr, noch als Teilnehmerin, nicht Bloggerin, an der Academia Engelberg, ermöglicht durch Schweizer Jugend forscht).

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