Was ist Nahrungssicherheit?



Freitag, 3. Oktober 2014

Autor

Pia Schneider

Organisation

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Nahrungssicherheit – was sich genau hinter dem Titel der diesjährigen Academia Engelberg verbirgt, vermögen mir die meisten meiner Mitmenschen nicht zu erklären. Nahrungssicherheit ist ein irreführender Begriff, den ich persönlich mehr mit militärischen Interventionen als mit der eigentlichen Definition assoziiere. Die WHO definiert Nahrungssicherheit als erfüllt, wenn alle Menschen jederzeit Zugang zu genügend, sicherer und qualitativ guter Nahrung haben, die ihnen ein gesundes, aktives Leben ermöglicht. Variablen, die das bestimmen, sind unter anderem der Zugang zu Nahrung in ökonomischer, physischer und sozialer Hinsicht sowie die Qualität und die Sicherheit von Nahrung.

Diese Definition hat auf den ersten Blick wenig mit der Realität zu tun, besonders, wenn man sich folgende Tatsachen vor Augen führt: 842 Millionen Menschen weltweit leiden unter chronischem Hunger. In Entwicklungsländern wird bis 2050 der Nahrungskonsum, insbesondere der Fleischkonsum pro Kopf ansteigen, in Industrienationen wird sich der vergleichsweise immense Nahrungsmittelkonsum auf hohem Niveau stabilisieren. Gleichzeitig sieht sich die Erde mit durch den Klimawandel hervorgerufener Wasserknappheit, vermehrten Überschwemmungen und Dürren konfrontiert, welche die lebenswichtige Landwirtschaft vor scheinbar unlösbare Probleme stellen.

Umso dringender also der Handlungsbedarf auf nationaler, wie auch auf globaler Ebene. Die Produktion von mehr Nahrung bei gleichzeitig niedrigerem Ressourcenverbrauch, um der wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu werden, die Kooperation verschiedenster Interessengruppen mit Regierungen, wirtschaftlichen Akteuren und Zivilbevölkerung sind nötig, um diese Probleme in Angriff zu nehmen, aber scheinen kaum möglich: Wie soll eine Zusammenarbeit von westlichen Industrienationen wie der Schweiz mit ihrem hohen Lebensstandard und enormen Nahrungsmittelverbrauch mit Ländern wie der demokratischen Republik Kongo, der es an grundlegender Infrastruktur zur Gewährleistung von Nahrungssicherheit mangelt, funktionieren?

Welchen Beitrag können wir, als Schweizer Bürgerinnen und Bürger leisten, um der angestrebten Nahrungssicherheit näher zu kommen? Sind wir bereit, einen Teil unserer Privilegien abzugeben, oder werden wir in naher Zukunft sogar dazu gezwungen?

Pia Schneider

Pia Schneider, 20 Jahre alt, in Grüt (Gossau ZH) wohnhaft, im 5. Semester Studentin der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (Hauptfach), sowie Betriebswirtschaftslehre (Nebenfach) an der Universität Zürich. Seit April 2014 Mitglied der Schweizerischen Studienstiftung. (War bereits im vorigen Jahr, noch als Teilnehmerin, nicht Bloggerin, an der Academia Engelberg, ermöglicht durch Schweizer Jugend forscht).

Donatoren und Partner

Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.

Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.

Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.

Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.

Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.