Warum wir oft anders essen, als wir uns ernähren sollten



Donnerstag, 15. September 2016

Referent

Prof. Dr. Wolfgang Langhans

Organisation

ETH Zürich

Essen ist Belohnung

„Es gibt eine Diskrepanz zwischen unserem Wissen und unserer Art zu essen“, konstatiert Prof. Dr. Wolfgang Langhans vom Institute of Food, Nutrition and Health der ETH Zürich. In früheren Zeiten war Nahrung gleichbedeutend mit Überleben. Das hat sich – zumindest in unseren Breitengraden – geändert.

Im Überlebenskampf der Vergangenheit sieht Prof. Wolfgang Langhans von der ETH Zürich denn auch einen der Faktoren, der unser Essverhalten erklärt. „In der Evolution war es wichtig, dass wir möglichst viel Energie aufnehmen konnten“, erläutert Prof. Langhans. Was früher zum Überleben unerlässlich war, ist beim heutigen Nahrungsüberschuss oft zu einfach und hat negative Folgen.

In seinem Vortrag erläutert Prof. Langhans den physiologischen Regelkreis zur Steuerung der Nahrungsaufnahme. Die Natur hat die Nahrungsaufnahme als Belohnung eingerichtet. Das Hirn bevorzugt Glukose als Energie. Eine Speicherung der Glukose in der Leber als Glykogen ist aber nur für ca. 12 Stunden möglich. Daher animiert der Körper den Menschen zum Zuckerkonsum in allen möglichen Formen.

Die Einflüsse auf die Nahrungsaufnahme werden immer grösser: Die Auswahl beispielsweise in einem Supermarkt wird umfangreicher, die Portionen in Restaurants grösser und warme Mahlzeiten sind rund um die Uhr erhältlich. Die Folgen sind Fatal: Adipositas hat sich in der Schweiz in den letzten 20 Jahren verdoppelt.

Um das Körpergewicht nachhaltig zu reduzieren, regt Prof. Langhans an, den Hebel dort anzusetzen, wo es relativ einfach sei: bei der Verhaltensänderung. Er empfiehlt die Energiedichte zu reduzieren, kleinere Portionen zu essen, Zwischenmahlzeiten komplett zu streichen, künstliche Süssstoffe zu nutzen und Bewegung in den Alltag einzubauen. Zum Beispiel auf den Lift verzichten und dafür die Treppe zu benutzen.

Donatoren und Partner

Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.

Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.

Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.

Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.

Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.