Ein Recht auf (k)ein (bestimmtes) Kind? Reprod. Autonomie im Kontext neuerer fortpflanzungsmed. Techn.



Mittwoch, 12. Oktober 2016 | 14:00 Uhr

Referent

Andrea Büchler

Organisation

Universität Zürich

Reporting

Prof. Andrea Büchler, Universität Zürich, machte in ihrer Präsentation auf die sehr restriktive Gesetzgebung der Schweiz bezüglich vorgeburtlicher Eingriffe aufmerksam.

Der im Fortpflanzungsmedizingesetz abgesteckte Rahmen für die assistierte Reproduktion sei sehr eng. Die zahlreichen Einschränkungen seien unter dem Gesichtspunkt des grundrechtlichen Anspruchs auf reproduktive Selbstbestimmung problematisch.

“Die Folge davon: „Viele Paare reisen ins Ausland um die hiesige Gesetz-gebung zu umgehen.“ Somit entgleite das Thema der Schweiz immer mehr.

Auch forderte sie in ihrem Referat eine intensive gesellschaftliche Debatte über fundamentale Werte in der Reproduktionsmedizin. Denn die medizinisch assistierte Zeugung bedeute nicht nur künstliche, sondern immer auch optimierte Reproduktion.

 

Andrea Büchler

1968 in St. Gallen geboren, studierte sie zwischen 1990–1995 in Basel Rechtswissenschaften. 1998 erhielt sie ihren Ph.D., 2002 die Venia Docendi in Privatrecht, Rechtsvergleichung und Gender Law an der Universität Basel.

Andrea Büchler ist seit 2002 Professorin für Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Universität Zürich mit folgenden Forschungsgebieten: Personen-, Familien- und Medizinrecht im Rechtsvergleich, Internationales Privatrecht, klassisches islamisches Recht und geltendes Recht in arabischen Ländern, und Legal Gender Studies.

2003 war sie Mitbegründerin des Zentrums für Familienwissenschaften, einer in der gesamten Schweiz operierenden Organisation, die qualitativ hochwertige Forschung im Bereich der Familie initiiert, betreibt und unterstützt. Seit 2007 ist sie wissenschaftliche Co-Leiterin der Ausbildung zum Fachanwalt für Familienrecht.

Im Studienjahr 2008/2009 war Andrea Büchler Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, danach war sie Gastprofessorin an der Law School University of California at Berkeley. Im Jahr 2012 war sie Fellow am The Straus Institute an der New York University. Seit dem Jahr 2009 ist sie Fellow am Collegium Helveticum ETH/UZH.

Seit Januar 2016 ist Andrea Büchler Präsidentin der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin.

Donatoren und Partner

Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.

Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.

Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.

Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.

Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.

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