Massenmedien und öffentliche Meinung: Manipulation oder Aufklärung?



Donnerstag, 14. Oktober 2010 | 11:00 Uhr

Referent

Jörg Matthes

Organisation

Universität Zürich

Reporting

Aus Sicht der Framing-Forschung ging Professor Jörg Matthes von der Universität Zürich der Frage nach, ob die einflussreichen Massenmedien im Allgemeinen und die Bedingungen für die Meinungsbildungs- sowie Meinungsänderungsprozesse im Speziellen überdacht werden müssten. Er präsentierte im Verlaufe seines Referates Ergebnisse verschiedener Studien (Daten von sozialwissenschaftlichen Experimenten und realen Umfragen, verknüpft mit einer Analyse des Medieninhaltes), die zeigten, dass Nachrichten-Frames die Haltung der Bürger beeinflussen können, insbesondere wenn diese sich noch nicht ganz sicher seien. Doch sei dies keine Gefahr für die Demokratie. Für diese sei es wichtig, dass verschiedene Argumente in den Entscheidungsprozess einfliessen könnten. Zudem würden die Medien das Interesse für politische Entscheidungen erhöhen. Zum Abschluss seines Referates sprach er über die demokratischen Auswirkungen bei „nicht informiertem Medienfluss“, wenn sich die politische Haltung der Bürgerinnen und Bürger auf willkürliche oder irrelevante Informationen aus Nachrichtenmedien stützten.

Referat von Prof. Jörg Matthes (in Englisch)

Jörg Matthes

Er studierte Psychologie, Kommunikation, Philosophie und Interkulturelle Wirtschaftskommunikation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland.

Vor seiner Tätigkeit bei der Universität Zürich arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft (Universität Jena) an den Projekten über das Vertrauen in Medien und die öffentliche Wahrnehmung der Biotechnologie. Seine Forschung konzentriert sich auf den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung, das Vertrauen in Medien, Nachrichten Gestaltung, Werbewirkung und empirischen Methoden.

Er hat in mehreren nationalen und internationalen Fachzeitschriften und seine Forschungsaktivitäten veröffentlicht. Er ist Empfänger der prestigeträchtigen Auszeichnung top Dissertation durch die Deutsch Communication Association, Der Philosophische Fakultät der Universität Zürich und die Schweizerische Gesellschaft für Markt-und Sozialforschung.

Er ist Leiter der Abteilung Methoden der Swiss Communication Association. Im Juli und August 2008 war er Gastwissenschaftler an der School of Communication bei Ohio State University. Seit August 2009 hält er eine Assistenzprofessur für die politische Kommunikation und politisches Verhalten mit dem NFS Demokratie.

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