15. Wissenschaftsdialog, 12. bis 14. Oktober 2016 in Engelberg, Schweiz
Anhand konkreter Beispiel aus Geschichte, Chemie, Ethik, Computertechnologie, Engineering, Medizin, Linguistik, Philosophie und Wirtschaft wurden Grenzbetrachtungen in der Wissenschaft im Kontext der Gesellschaft präsentiert und diskutiert.
Ausgangslage war die Erkenntnis, dass unsere Empathie Grenzen beseitigen will, aber unsere Angst Grenzen aufrechterhalten muss. Genau zwischen diesen Antipoden erfinden wir die Grenzen immer wieder neu.
Der Mensch ist auf Grenzkontakte und Kommunikationsschnittstellen mit der Umwelt konditioniert. Wer die Grenzen nicht mehr erkennt oder sie überschreitet, kann die Orientierung, emotionale Bindungen sowie letztlich sich selbst verlieren.
Grenzenloses Wachstum und Spass ohne Ende sind mit Identitätsverlusten verbunden – sie sind selbstzerstörerisch. So wie wir Grenzen brauchen, sind wir auch auf Grenzerfahrungen angewiesen. Angriff und Abwehr treffen als Polaritäten aufeinander.
Wir setzen uns selbst Grenzen in der Wissenschaft wie im Sport, im Umgang mit Schmerz und Emotionalität. Alle kognitiven Aktivitäten wie Entdeckung, Zuschreiben von Bedeutung, Wahrnehmung und Anerkennung basieren auf Mustern, und es gibt keine Muster ohne Grenzen.
Grenzen müssen durchlässig sein – dazu braucht es den Informationsaustausch. Wenn der Phantasie Grenzen gesetzt werden, können keine Visionen entwickelt und kein Neuland entdeckt werden.
Der 15. Wissenschaftsdialog der Stiftung Academia Engelberg vom 12. bis 14. Oktober 2016 in Engelberg bot die einmalige Plattform für Diskussionen über Grenzen und Gratwanderungen sowie deren Auswirkungen auf das 21. Jahrhundert.
Die Teilnehmenden diskutierten über Grenzerfahrungen der Wissenschaft in Geschichte, Chemie, Ethik, Computertechnologie, Engineering, Medizin, Linguistik, Philosophie und Wirtschaft sowie gesellschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse in einer alternden Gesellschaft.