Aus der Vergangenheit lernen für die Gegenwart und die Zukunft ist das Hauptziel der Forschung von Professor Frank Rühli. Das Institut für Evolutionäre Medizin (IEM) an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich betreibt das einzige DNA-Labor für antikes humanes Material in der Schweiz. Bekannt geworden ist Prof. Rühli mit der Untersuchung von Mumien. Aber auch Südtirols „Ötzi“ liefert wertvolle medizinische Hinweise. So litt bereits Ötzi 3‘300 Jahre vor Christus an Arterienverkalkung – einer Krankheit die oftmals mit unserem Wohlstand in Verbindung gebracht wird.
Diese und viele weitere Erkenntnisse finden Eingang in der Lehre in dem sie den akademischen Nachwuchs zu einer kritischen Betrachtungsweise medizinischer Befunde anregen. Die Evolutionäre Medizin weiten aber auch das Sichtfeld der hochspezialisierten heutigen Medizin und gibt Rückschlüsse für die Prävention. Dieses noch junge Forschungsfeld entstand in den 1990er Jahren primär in den USA. Das Institut für Evolutionäre Medizin (IEM) entstand 2014 aus einem vormaligen Zentrum an der Universität Zürich. In der Öffentlichkeit bekannt wurde das damalige Zentrum mit dem Swiss Mummy-Project.
Zu Beginn des Anlasses stellte der Vizepräsident der Stiftung Academia Engelberg, Dr. Dominik Galliker, die Stiftung kurz vor. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 wurden 14 Tagungen organisiert. Daraus entstanden diverse Folgeprojekte beispielsweise in Südamerika, im Sinai, in Kolumbien, in Südafrika und in Kenia, die die Stiftung mitfinanzierte. Bereits seit 2004 werden zu jedem Kongress zwischen 20 und 40 junge Wissenschaftler eingeladen, die jeweils einen Halbtag der Tagung mitgestalten.
Die Finanzierung von Kongressen, Tagungen, Projekten und der jährlichen Summer School ist eine grosse Herausforderung für die Stiftung. Deshalb ist sie den unterstützenden Organisationen, Stiftungen und Persönlichkeiten dankbar, dass sie mit ihren Beiträgen die Vermittlung von Wissen zu drängenden Problemen der Zukunft an die Gesellschaft unterstützen. Mit diesem erstmaligen Anlass in Zürich soll den langjährigen Partnern in ungezwungenen Rahmen neben einem exklusiven Wissenschaftsvortrag auch Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und zur Vernetzung gegeben werden.