Technologien für emissionsfreie Gebäude



Donnerstag, 13. September 2012 | 9:15 Uhr

Referent

Hansjürg Leibundgut

Organisation

ETH Zürich

Reporting

Für eine Vereinfachung der energie-effizienten Massnahmen im Baubereich sprach sich Professor Hansjürg Leibundgut von der ETH Zürich aus. In einem Blick zurück erläuterte er, dass bereits 1878 die Möglichkeit bestanden hätte, einen anderen Weg einzuschlagen – mit dem solaren Dampferzeuger von A. Mouchot auf der Pariser Weltausstellung. Aber die Herren Otto und Diesel erfanden den Motor, Daimler steuerte die Zündkerze bei und man fand heraus, wie man aus Erdöl Benzin herstellt. Jetzt deuteten die Zeichen aber wieder zurück zur Natur. Für Leibundgut steht die Sonne als Energiequelle Nummer eins im Vordergrund. Er peile eine autarke Energie-Versorgung von Gebäuden mittels Sonnenkollektoren für Warmwasser und Strom und einer Heizung mittels Wärmepumpen an. Er sehe die Zukunft nicht im heutigen Minergie-Standard, sondern plädiert für „Sol2ergie“ (Energie solaire avec stockage). Dahinter versteckte sich die Energieproduktion vor Ort, verbunden mit einer einfachen Lüftung, einer einfachen Fassade und einer einfachen Steuerung. Das neu entwickelte System zeichne sich dadurch aus, dass das Heizungssystem des Gebäudes an eine Wärmequelle gekoppelt ist. Das Kernstück sind zwei Kreisläufe: der eine Kreislauf im Erdreich speichere die Energie und gibt sie bei Bedarf via Wärmepumpe ans Haus ab. Der zweite Kreislauf im Haus selbst sorge dafür, dass überschüssige Wärme wieder abgeführt wird.

Hansjürg Leibundgut

Hansjürg Leibundgut ist seit dem 15. September 2005 Professor für Gebäudetechnik
am Institut für Hochbautechnik der ETH Zürich. Das Institut ist dem
Departement Architektur eingegliedert. Er ist Mitinhaber und Präsident der Firma
Amstein + Walthert AG in Zürich.

1949 in Rüegsau (BE) geboren, studierte er Maschinenbau an der ETH Zürich
mit den Vertiefungsrichtungen Reaktortechnik und Fluiddynamik. Innerhalb seiner
Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Lebensmittelwissenschaften
vertiefte er sich in die Gebiete Solartechnik und Absorptionstechnik.
Er schloss seine Zeit an der ETH mit einer Dissertation in diesen beiden
Spezialitäten ab.
Nach 4 Jahren Industrieerfahrung im F+E Bereich der Absorptionskältetechnik
wechselte er in die Verwaltung des Kantons Zürich und war rasch verantwortlicher
Chefbeamter für die Bereiche Energie, Lufthygiene und Technik der 1500
Staatsgebäude.
1989 wechselte er zurück in die Privatwirtschaft und wurde Mitinhaber und
Chefingenieur der Amstein + Walthert AG. Er baute innerhalb dieser Firma die
Fach-bereiche HLKSE, Facility-Management, Dynamische Gebäudesimulation etc.
auf und betreute mehr als 100 Projekte verschiedenster Architekten.
In Ermangelung geeigneter Bauelemente entwickelte er zusammen mit Schweizer
Industriepartnern diverse neue Produkte für eine dezentrale Gebäudetechnik. Dieses
Engagement wurde Schwerpunkt seiner ETH-Forschung.

Donatoren und Partner

Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.

Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.

Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.

Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.

Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.