Biodiversität als Schlüssel zu Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit
Donnerstag, 16. Oktober 2014 | 16:00 Uhr
Donnerstag, 16. Oktober 2014 | 16:00 Uhr
Referent
Organisation
Zu einem Paradigmawechsel in unserem Verhalten rief Hans R. Herren, Gründer der Biovision Foundation und alternativer Nobelpreisträger 2013, auf: „Wir handeln nicht nachhaltig und gehen fahrlässig mit unseren kostbaren Ressourcen Ackerfläche, Wasser und Pflanzen um. Bei der Produktion dürfen nicht nur grosse Landwirtschaftsbetriebe unterstützt werden, auch Kleinbauern tragen viel zu einem nachhaltigen Nahrungssystem bei. Bei der Biodiversität müssen wir weg vom linearen hin zum vernetzten Denken, denn die Ökosysteme sind eng miteinander verknüpft.“ Wenn man an einem Pflanzen-Gen etwas verändere, habe dies Auswirkungen auf das ganze Ökosystem. Beim Pflanzenschutz würden Insekten wertvolle Dienste leisten können.
Auch der Klimawandel müsse berücksichtigt werden. Insbesondere die extremen Ereignisse welche die neuen Temperatur-, Niederschlags- oder Trockenheits-Extreme begleiten. In Zukunft müsse eine wesentlich höhere Pflanzen- und Tiervielfalt erreicht werden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktion und Produktionssysteme erfolgreich zu meistern. Erfahren Sie mehr zum Thema Biodiversität und zu den Lösungsansätzen von Hans Herren im Video zu seinem Referat, welches er am 13. Wissen-schaftskongress der Stiftung Academia Engelberg hielt.
Dr. Hans Rudolf Herren, geb. 1947, hat an der ETH Agronomie studiert und gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftlern in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Während 27 Jahre lebte und forschte der gebürtige Berner in Afrika. In Nairobi leitete Herren über 10 Jahre das Institut für Insektenforschung ICIPE. Für seine Leistungen wurde er mit internationalen Preisen ausgezeichnet – unter anderem erhielt er 1995 als erster Schweizer den Welternährungspreis. 1998 gründete Hans Rudolf Herren die Stiftung Biovision, die er seither präsidiert. Die ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation bekämpft Hunger und Armut an der Wurzel und setzt sich für die Entwicklung, Verbreitung und Anwendung ökologischer Methoden ein, die die zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen in Afrika führen und zugleich die Umwelt schonen. Biovision leistet Hilfe zur Selbsthilfe und fördert ökologisches Denken und Handeln – im Norden wie im Süden. 2013 wurde Herren und sein Stiftung Biovision mit dem Alternative Nobelpreis ausgezeichnet.
Als renommierter Wissenschafter ist Herren u.a. Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Dritten Welt sowie Auslandsmitglied der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Dr. Herren amtiert auch im Internationalen Wissenschaftlichen Beirat der ETH Lausanne (EPFL) und den internationalen Agrarforschungszentren CGIAR.
Im Mai 2005 wurde Dr. Hans Rudolf Herren zum Leiter des Millennium Instituts in Washington DC (USA) berufen. Dieses Institut unterstützt Regierungen und Zivilgesellschafts-Organisationen, vorwiegend von Entwicklungsländern, in der Entwicklung von mittel- und langfristiger Planung und dem effizienten Einsatz von Staatsgeldern und Hilfskrediten mit dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung einzuleiten.
Neben der Mitarbeit in verschiedenen internationalen Gremien zur Förderung der ökologischen und nachhaltigen Entwicklung leitet Dr. Herren zusammen mit Prof. Judi Wakhungu, Kenia, die weltweite Erhebung zur Nachhaltigkeit der Landwirtschaft IAASTD (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science & Technology), deren Bericht im April 2008 veröffentlicht wurde.
Dr. Herren wurde für seine Forschung zum Wohl der Menschheit mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Die wichtigsten Ehrungen:
Alternativer Nobelpreis 2013
Tyler Prize 2003
Brandenberger Preis 2002
Foreign Associate of the US Academy of Sciences 1999
Welternährungspreis 1995
Kilby Award 1995
Donatoren und Partner
Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.
Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.
Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.
Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.
Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.