Demokratische Repräsentation in einer internationalisierten und globalisierten Welt
Freitag, 15. Oktober 2010 | 9:25 Uhr
Freitag, 15. Oktober 2010 | 9:25 Uhr
Referent
Organisation
Professorin Stefanie Bailer von der ETH Zürich berichtete, dass in einer globalisierten politischen Ordnung darüber debatiert werde, ob der Parlamentarismus bereits am Ende sei und ob es Zeit sei, das postparlamentarische Zeitalter auszurufen. Sie zeigte die Problematik der Free Votes auf. Danach analysierte sie den Abstimmungsprozess bei komplexen Fragestellungen sowie die Faktoren, die diese Entscheide erklären. Sie folgerte, dass moderne Demokratien sich zweierlei Herausforderungen ausgesetzt sähen: Auf der einen Seite hätten die nationalen Parlamentarier Zuständigkeiten an internationale Organisationen mit wachsender Macht wie beispielsweise an die Europäische Union abgegeben. Auf der anderen Seite sähen sich die Repräsentanten aufgrund komplexerer Gesellschaften (z.B. Gesetzgebung für genetisch modifizierte Organismen) schwierigeren politischen Problemen gegenüber. Für das Schweizer Miliz-Parlament sah sie die Gefahr, dass bei immer komplexeren Themen die Arbeit der Lobbyisten immer wichtiger und auch erfolgreicher werde.
Sie wurde 1973 in Schondorf (D) geboren und bestand 1992 am Gymnasium in Hohenbaden die Matura.
1992 bis 1998 studierte sie an den Universitäten Konstanz und Machester Metropolitan (UK) Verwaltungswissenschaft mit Schwerpunkt internationale Beziehungen.
1998-1999 Stipendiatin des Robert-Bosch-Stiftungskollegs in der Ukraine.
1999-2004 Dissertation “Macht und Erfolg in Verhandlungen des Ministerrates der Europäischen Union“ an den Universitäten Konstanz, Groningen und Michigan.
Seit 2002 an der Universität Zürich, Abteilung Innenpolitik/Vergleichende Politik.
2007 Lehrbeauftragte für Politikwissenschaft an der Universität Luzern.
Seit 2009 Professorin für Globale Governance an der ETH Zürich.
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