Die Herausforderung der Demokratie im 21. Jahrhundert



Mittwoch, 13. Oktober 2010 | 11:00 Uhr

Referent

Hanspeter Kriesi

Organisation

Universität Zürich

Reporting

Im Grundsatzreferat ging Professor Hanspeter Kriesi von der Universität Zürich auf die unterschiedlichen Wirkungskreise von Wirtschaft und Politik ein. Deshalb komme es immer wieder zu Problemen. Er stellte fest, dass die zunehmende Globalisierung die Grundvoraussetzung der Demokratie in Frage stelle, in der die Entscheidungsträger von den Betroffenen der Entscheidungen legitimiert seien. In einer globalisierten, zunehmend voneinander abhängigen Welt, sei dies aber oft nicht mehr der Fall. Dies auch, weil die politische Integration der ökonomischen hinterherhinke. Es komme immer häufiger vor, dass für uns relevanten Entscheidungen von Gremien und Personen getroffen werden, die weder von uns gewählt noch indirekt von den von uns gewählten Repräsentanten abhängig seien. Der viel diskutierten Macht der Medien widmete er den zweiten Teil seines Referates. Von der pessimistischen Warte aus betrachtet, führe der wachsende Einfluss der Medien zu Spektakularisierung, Personalisierung und Banalisierung der Politik. Dabei würden sich die Politikerinnen und Politiker oft den Medien anpassen, um sich präsentieren zu können. Die zunehmende Diversifizierung der Medienkanäle berge auch die Gefahr, dass jeder nur noch die Informationen aufnehme, die seine eigene Sicht der Dinge bestätige und verstärke. Das führe zu einer Polarisierung in der Politik mit all ihren unangenehmen Folgen. Andererseits fördere die Vielfalt der Medienkanäle den Dialog der Bürgerinnen und Bürger untereinander und mit politischen Entscheidungsträgern.

Hanspeter Kriesi

Hanspeter Kriesi (*1949) studierte Soziologie

1972 Lizenziat an der Universität Bern
1975 M.A. an der Universität Chicago
1976 Doktorat an der Universität Zürich
1980 Habilitation an der Universität Zürich, Privatdozent bis 1986

1984-88 Professor für kollektiv politisches Verhalten an der Universität Amsterdam
1988-92 Professor beim Departement für politische Wissenschaften an der Universität Genf

1991-2001 verschiedene Aufgaben beim Wissenschaftszentrum Berlin, beim
Schweizerischen Nationalfonds, an der Cornell Universität in Ithaca, NY und an
der Universität Genf

seit 2002 Professor für vergleichende Politikwissenschaften an der Universität Zürich
seit 2005 Direktor des NCCR „Challenges to democracy in the 21st Centry”

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