Eröffnung der Konferenz
Dienstag, 15. Oktober 2013 | 10:15 Uhr
Dienstag, 15. Oktober 2013 | 10:15 Uhr
Referent
Organisation
Dr. Hans Groth, Präsident der Stiftung Academia Engelberg, hiess die Gäste der zwölften Konferenz herzlich willkommen. „Zum ersten Mal habe ich als neuer Präsident die Ehre, die Eröffnungsansprache zu halten. Mein Vorgänger, Klaus Hug, hat dies in den vergangenen elf Jahren überaus routiniert und inhaltsreich gemacht. Ich werde und muss mich also anstrengen!“ meinte er.
Die Zukunft des Sozialstaates drehe sich um zwei Fragen: „Erstens: Wie geht die Schweiz, ein kleines, sehr wohlhabendes und neutrales Land in der Mitte Europas – vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit den Errungenschaften des Sozialstaates und natürlich auch den liebgewonnenen Ansprüchen um?
Und zweitens: In welchen «Handlungsfeldern» können und müssen wir aktiv werden, um die Errungenschaft „Sozialstaat“ auch im 21. Jahrhundert zu einer Chance, zu einer Opportunität und schlussendlich zu einem Wettbewerbsvorteil für uns und unser Land weiter zu entwickeln?
Damit der Sozialstaat in Zukunft bestehen kann, muss er sich an die Rahmenbedingungen des 21. Jahrhunderts anpassen. Diese sind anders, als im 19. Jahrhundert, als der Sozialstaat seinen Ursprung fand. Unternehmen wir nichts, oder ruhen wir uns aus, dann wird Wohlfahrt und Wohlstand in diesem Land nicht mehr zukunftsfähig sein!“ warnte Hans Groth.
Eröffnungsansprache von Dr. Hans Groth Präsident der Stiftung Academia Engelberg
Dr. med. Hans Groth, MBA, ist seit dem 1.1.2013 Präsident des Stiftungsrats der Academia Engelberg. Zudem ist er Verwaltungsrat-Präsident des mit der Universität St. Gallen (HSG) assoziierten WDA Forum (World Demographic & Ageing Forum) sowie VR Mitglied der RehaClinic Bad Zurzach AG.
Nach seinem Medizinstudium und Ausbildung zum Internisten war er 24 Jahre bei Pfizer Inc. tätig. Er verfügt über umfassende Erfahrungen in über 30 Gesundheitsmärkten in Europa inklusive Osteuropa sowie USA und Kanada.
Seine Verantwortlichkeiten betrafen klinische Forschung, Arzneimittelzulassung, Marketing & Vertrieb sowie Gesundheitspolitik und Interaktionen mit Regierungsbehörden, zum Beispiel für die Preispolitik patentfreier und patentgeschützter Medikamente. 2003 führte er als erster „Pfizer Global Health Fellow“ im Auftrag von UNAIDS in Zentralasien und Sibirien eine HIV/AIDS/Tbc-Fallstudie zur Quantifizierung des Bedrohungspotentials durch. Für sein fortlaufendes Engagement von Public-Health-Infrastruktur-Projekten in Südostsibirien und Kirgistan erhielt er 2008 den „Pfizer Global Health Fellow Award“.
Seit mehr als 10 Jahren beschäftigt sich Hans Groth mit dem Wechselspiel von „globalem demographischen Wandel, volkswirtschaftlicher Entwicklung, Wohlstandssicherung und gesellschaftlicher Stabilität“ und ist Mitherausgeber folgender Bücher: „Europe’s Demographic Challenge – Unlocking the Value of Health“, Thieme Verlag 2007 und „Population Dynamics in Musli Countries – Assembling the Jigsaw“, Springer Verlag 2012. Seine explizite Thematisierung der Werte Bildung und Gesundheit erweitern gängige Theorien der volkswirtschaftlichen Entwicklung und Produktivität und eröffnen damit neue Wege mit den absehbaren demographischen Veränderungen umzugehen. Seit 2009 ist Dr. Groth Gastdozent an der Universität St. Gallen zum Thema “Megatrend Demographie“ sowie gewähltes Mitglied des “Global Agenda Council on Global Population Growth” des World Economic Forum (WEF). Weiterhin ist er Mitbegründer der Hittisauer Gespräche, einem interdisziplinären, unabhängigen Think Tank zu Fragestellungen des „Gesundheitssystem Schweiz“.
Hans Groth ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er ist schweizerisch-deutscher Doppelbürger.
Donatoren und Partner
Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.
Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.
Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.
Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.
Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.