Generationenbeziehungen – Entwicklungen und sozialpolitische Herausforderungen
Mittwoch, 16. Oktober 2013 | 10:30 Uhr
Mittwoch, 16. Oktober 2013 | 10:30 Uhr
Referent
Organisation
Professor François Höpflinger von der Universität Zürich sprach im ersten Teil seines Referats über bedeutsame Trends zu familialen und ausserfamilialen Generationenbeziehungen. Dabei zeigte er auf, dass sich Vorstellungen vom Zerfall familialer Generationensolidarität als falsch erwiesen und heute teilweise sehr intensive familiale Generationenbeziehungen ergeben. Während sich familiale Generationenbeziehungen insgesamt positiv entwickelt hätten, seien ausserfamiliale Generationenbeziehungen lückenhafter.
Im zweiten Teil führte er aus, in welchem Masse sozialpolitische Rahmenbedingungen Generationenbeziehungen stärken oder schwächen und welche Herausforderungen die demographische Entwicklung für die Generationenbeziehungen der Zukunft aufweisen dürften. In diesem Zusammenhang wies er auf der Basis internationaler Vergleiche nach, dass ein ausgebauter Sozialstaat nicht zur Verdrängung, sondern teilweise sogar zur Stärkung familialer Generationenbeziehungen beitrage. Andererseits führe die demographische Alterung dazu, dass darauf geachtet werden muss, dass ältere Generationen nicht zu stark auf Kosten jüngerer bzw. nachkommender Generationen profitieren.
Interessant war seine Begründung, warum die heutigen Generationenbeziehungen so gut seien: „In den Beziehungen besteht eine „Intimität auf Abstand“. Die Familiengenerationen sind nicht aufeinander angewiesen, und dieses Wissen stärkt die Beziehungen.“
Studium der Soziologie an der Universität und langjährige Leitung von Forschungsprojekten zu demografischen und familiensoziologischen Themen.1992-1998 Programmleitung des Nationalen Forschungsprogrammes (NFP 32) ‚Alter/ Vieillesse/ Anziani‘, mit anschliessender Weiterarbeit zu gerontologischen Themen. Seit Sommersemester 1994 Titularprofessor für Soziologie an der Universität Zürich. 1999 bis 2008 Forschungsdirektion des Universitären Instituts ‚Alter und Generationen‘ (INAG), Sion. Seit 2009 selbständige Forschungs- und Beratungstätigkeiten zu Alters- und Generationenfragen.
2003 zusammen mit Valérie Hugentobler mit dem Vontobel-Preis für Altersforschung ausgezeichnet.
Thematische Schwerpunkte der bisherigen und aktuellen Forschung:
Demografie/Bevölkerungssoziologie
Altersforschung/Gerontologie
Generationenfragen/Generationenbeziehungen
Familiensoziologie
Sozialpolitik.
Gegenwärtige Forschungsschwerpunkte
– Generationenbeziehungen und Generationenverhältnisse
– Ambulante, familiale und stationäre Pflege im Alter
– Arbeit in späteren Lebensphasen
– Wohnen in der zweiten Lebenshälfte
Donatoren und Partner
Der ETH-Rat ist verantwortlich für die strategische Führung des ETH-Bereichs und übernimmt die Aufsicht über dessen Institutionen. Die enge Partnerschaft zum ETH-Rat seit dem Jahr 2000 trägt zu einem erfolgreichen Fortbestehen der Stiftung Academia Engelberg bei.
Die Helvetia ist eine qualitätsorientierte Allbranchenversicherung mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Stiftung Academia Engelberg ist überzeugt, durch die Partnerschaft ab 2015 wichtige Synergien nutzen zu können.
Das Benediktinerkloster Engelberg prägt die Geschichte des wunderschönen Bergtales seit seiner Gründung im Jahr 1120.
Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend den Bedürfnissen des Ortes. Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Seelsorge in der Pfarrei, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.
Die Stiftung fördert die Erforschung der verbindenden humanen Grundlagen der Wissenschaften. Die Stiftung Academia Engelberg und die Stiftung Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung haben für die Jahre 2023 bis 2024 eine Zusammenarbeit vereinbart.