Herausforderung für den Schweizer Sozialstaat



Donnerstag, 17. Oktober 2013 | 11:15 Uhr

Referent

Jürg Brechbühl

Organisation

Bundesamt für Sozialversicherungen

„In der Altersvorsorge sehen wir Gewitterwolken auf uns zukommen. Daher müssen wir rechtzeitig einen Regenschirm aufspannen“ erläuterte Jürg Brechbühl, Direktor des Bundesamts für Sozialversicherung, Bern, die Herausforderungen des bewährten 3-Säulen-Modells in der Schweiz. Und er zeigte auf: „Bis ins Jahr 2030 fehlen ca. 10 Mia. Franken in der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV). Um diese Finanzierungslücke zu decken, stehen drei Szenarien im Raum: die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die Verschiebung des Pensionierungsalters nach oben oder die Erhöhung der Lohnprozente. Wie die notwendigen Mehreinnahmen erreicht werden sollen, wird in der Politik noch heiss diskutiert werden.“ Mehr Sorgen bereitete ihm die Finanzierung der zweiten Säule. Die Zinserträge seien bereits seit 2002 zu tief, um die Renten ausreichend zu decken. Im Gegenzug müsse wegen der höheren Lebenserwartung länger Renten ausbezahlt werden. Um das Gleichgewicht in der Beruflichen Vorsorge zu wahren, müsste der Umwandlungssatz gesenkt werden, was vom Volk an der Urne abgelehnt wurde. Diesen Juni lancierte der Bundesrat mit der Reform „Altersvorsorge 2020“ einen umfassenden Reform-Ansatz. Über die Inhalte und Auswirkungen würden die Versicherten und Stimmberechtigten der Schweiz demnächst ausführlich informiert werden.
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Jürg Brechbühl

Juristische Studien an der Universität Basel

1982 Eintritt ins BSV als juristischer Mitarbeitender Sektion Renten.
1987-1988: Direktionsadjunkt
Ab 1988 Chef der Sektion Renten und stellvertretender Chef der Abteilung AHV/EO/EL.
1997 Stabschef und im Jahr 2000 Ernennung als Vizedirektor und Leiter des Geschäftsfelds Altersvorsorge, verantwortlich für die AHV und die 2. Säule.
2005: Wechsel in die Privatwirtschaft als Berater sowie Verwaltungs- und Stiftungsrat von Vorsorgeeinrichtungen.
Amtseintritt als BSV-Direktor: 1. Juli 2012.

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