In die Bildung investieren: Frühkindliche Bildung als (Armuts-)Prävention
Donnerstag, 17. Oktober 2013 | 9:15 Uhr
Donnerstag, 17. Oktober 2013 | 9:15 Uhr
Referent
Organisation
Professor Margrit Stamm, em, Universität Fribourg, untersuchte in ihrem Referat, ob es sich lohne, in frühkindliche Bildung zu investieren. Mit der frühkindlichen Bildung werden grosse Hoffnungen verbunden. Sie könne einen entscheidenden Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und zur Armutsprävention leisten. Basierend auf der These, wonach frühkindliche Bildung unter bestimmten Bedingungen solche Hoffnungen erfüllen könne, reiche ein umfassendes Betreuungssystem jedoch bei weitem nicht aus. Sie verglich die aktuelle Situation in der Schweiz in einer vergleichenden internationalen Perspektive und zeigte empirische und volkswirtschaftliche Befunde zur Wirksamkeit frühkindlicher Bildungsprogramme auf.
Auf dieser Basis arbeitete sie in einem dritten Teil diejenigen kritischen Punkte heraus, die den Erfolg frühkindlicher Bildungsförderung im Hinblick auf ihren Beitrag zu einer sozial gerechteren Gesellschaft und zur Armutsprävention bestimmten.
Mit Blick auf die These müssten drei Alternativen bedacht werden. „Erstens ein ressourcenorientierter, anstelle des bisher ausschliesslich defizitären Blicks auf Familien mit Minoritätshintergrund. Zweitens eine kritische Überarbeitung des Konzepts der ‚Selbstbildung‘ des jungen Kindes. Drittens muss der Fokus auf die Veränderung der subjektiven Einstellungsmuster des pädagogischen Fachpersonals gelegt werden“. Wichtig sei bei all dem auch, wie die Eltern mit dem Kind umgingen. Die Entwicklung der Kinder, die von ihren Eltern viele Anregungen erhielten und gefördert würden, unterscheide sich bereits vor Schuleintritt stark von denen, die weniger gefördert werden.
Professorin em. an der Universität Fribourg (CH); bis September 2012 Lehrstuhlinhaberin für Erziehungswissenschaften, Schwerpunkt Sozialisation und Humanentwicklung. Seit Oktober 2012 Leiterin des Swiss Institute for Educational Issues mit Sitz in Bern; Tätigkeit in der internationalen Bildungsforschung in verschiedenen Ländern.
Gastprofessorin an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.
Bis Ende 2011 Mitglied des Rats des Eidgenössischen Instituts für Berufsbildung EHB sowie Präsidentin des Departements Erziehungswissenschaften.
Von 2011 bis 2012 Aufbau des Leading Houses «Qualität der beruflichen Bildung» an der Universität Fribourg; Gründerin und Leiterin des Universitären Zentrums für frühkindliche Bildung Fribourg ZeFF sowie Stiftungsrätin von FORS (Swiss Centre Of Expertise in the Social Sciences) bis September 2012.
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