Klimavariabilität und Klimawandel gestern, heute, morgen



Mittwoch, 29. September 2004 | 16:15 Uhr

Referent

Prof. Heinz Wanner / Prof. Christoph Schär

Kurzfassung Referat

Variabilität und Trendverhalten des Klimas der Eiszeiten und der gegenwärtigen Warmzeit werden recht gut verstanden. Das Klima dieses vorindustriellen Zeitalters wurde im Wesentlichen durch Schwankungen der Erdbahnelemente und der solaren Leuchtstärke sowie durch Vulkanereignisse und interne Systemvariabilität bestimmt. Gegenwärtiges und zukünftiges Klima können nur verstanden und simuliert werden, wenn zusätzlich die menschgemachten Einflüsse wie Treibhausgas- und Aerosoleffekt, Ozonabbau in der Stratosphäre und Landnutzungsänderungen einbezogen werden.

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Prof. Heinz Wanner / Prof. Christoph Schär

Heinz Wanner studierte Geographie und Klimatologie in Bern und Grenoble. Nach Abschluss seiner Doktorarbeit zum Thema Nebel und Kaltluftdynamik über dem Schweizer Mittelland konzentrierte er seine Tätigkeit auf synoptische Klimatologie, mesoskalige Dynamik und Gebirgsmeteorologie. In den Jahren 1981 und 1982 arbeitete er als Postdoc-Assistent am Atmospheric Science Department der Colorado State Universität in Fort Collins und war hier stellvertretender Direktor des internationalen Experiments ALPEX, das im Rahmen des Global Atmospheric Research Program (GARP) durchgeführt wurde. In den Jahren nach 1982 konzentrierte Hans Wanner seine Forschungstätigkeit auf Luftströmungen und Luftverschmutzung (in erste Linie photochemischer Smog) über einem komplexen Terrain. Nach seiner Berufung zum ordentlichen Professor im Jahre 1988 war er Ko-Direktor des schweizerischen Forschungsprojekts POLLUMET (Air POLLUtion and METeorology). Zu Beginn der 90er Jahre nahm er eine neue Forschungstätigkeit auf, die sich mit der Klimavariabilität im atlantischen und europäischen Raum sowie der nördlichen Hemisphäre in Zeitreihen von einem bis zu hundert Jahren befasst. Hier wird basierend auf (multiproxy) Rekonstruktionen und Modellvorlagen von GCMs das Verhalten wichtiger Klimaindices (z. B. Nordatlantische Oszillation) untersucht. Der so genannte LOTRED (LOng Term REconstruction and Diagnostics)-Ansatz basiert auf der kombinierten synoptischen Inter-pretation rekonstruierter SSTs, der Temperatur und den Niederschlagsfeldern während der letzten 500 – 4000 Jahre.

Christoph Schär ist seit dem 1. Mai 2001 ordentlicher Professor für Klima und Wasserkreis-lauf, zuvor ausserordentlicher und Assistenzprofessor, der ETH Zürich. Er ist Vorsteher des Instituts für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich und ist in der Klima- und Wetterforschung tätig. Geboren 1958, von Wil SG, studierte er Physik an der ETH Zürich und verfasste am Institut für Atmosphärenphysik eine Dissertation über die Entstehung von Tiefdruckgebieten, welche mit der Medaille der ETH Zürich ausgezeichnet wurde. Anschliessend folgte ein zweieinhalbjähriger Forschungsaufenthalt an der Yale-Universität (New Haven, CT) und an der University of Washington (Seattle, WA). In seiner Forschung beschäftigt sich Christoph Schär mit atmosphärischen Prozessen, atmosphärischer Dynamik, Klimadynamik und dem Wasserkreislauf. Spezifische Forschungsinteressen sind: Wasserkreislauf in Europa und im Alpenraum, Klimavariabilität und Klimaveränderung, atmospärische Strömungen und Prozesse im Alpenraum, numerische Methoden in Klima- und Wettervorhersagemodellen.
Er arbeitet in mehreren nationalen und internationalen Gremien, darunter als Chairman des Wissenschaftlichen Beirates des ECMWF (Europäisches Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage, Reading, Grossbritannien), als Mitautor des dritten Wissenstandsberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), als Associate Editor des Quarterly Journals of the Royal Meteorological Society, sowie als Mitglied des SCSC/CSCS Forschungsrates (Swiss Center for Scientific Computing, Manno, TI).

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